Die 8 wichtigsten Trends in der Zahlungsindustrie im Jahr 2023

Payments sind gehören zu den maßgeblichen Aspekten im E-Commerce und sind besonders wichtig, um bei den Kunden einen bleibenden Eindruck zu hinterlassen. Wie in anderen Bereichen der Branche wird die Entwicklung auch hier durch innovative Technologien und Erwartungen der Kunden vorangetrieben.
Doch wie genau verändert sich die Branche? Welche Trends bringen den Zahlungsverkehr voran? Erfahren Sie jetzt mehr über die Trends 2023 und lernen Sie von den Insights von Visa, American Express, Klarna und vielen weiteren Unternehmen.
Payment-Trends 2023
1. Wallets werden immer wichtiger
Schon vor Corona waren Wallets weit verbreitet. Mit der Pandemie hat sich ihre Nutzung erhöht. Heute nutzen immer mehr Verbraucher vorwiegend digitale Möglichkeiten und mobile Zahlungsmöglichkeiten – allein deswegen bieten Unternehmen diese Zahlungsoptionen immer häufiger im Checkout an. Oft reicht hier ein Klick zum Bezahlen. PYMNTS prognostiziert sogar, dass 2023 mehr als vier Milliarden Menschen weltweit Wallets nutzen werden.
Mit zunehmender Nutzung werden Wallets immer weiter entwickelt, um Kunden immer mehr Funktionen zu bieten. Mit vielen Wallets kann man schon heute Geld überweisen, Vorgänge im Konto speichern, Zahlungen verarbeiten und sogar Finanzdienstleistungen wie Kredite, Kryptozahlungen und BNPL-Zahlungen (Buy now, pay later) in Anspruch nehmen. Die Kombination aus Super-Finanzapp und reibungslosem Einkaufserlebnis dürfte über mehrere Jahre ein großer Erfolgsfaktor bleiben.

2. QR-Codes: Nicht nur in Pandemien gut
In der Pandemie wurden verstärkt QR-Codes genutzt. Inzwischen entwickeln Unternehmen und Marken immer mehr Anwendungsmöglichkeiten dafür. Hier ein paar Beispiele:
- Auf Rechnungen
- Im Checkout, um den Zeitaufwand zu verringern
- In gedruckten Werbeanzeigen und TV-Spots
- Als Sticker in Shops, um Rabatte anzubieten
Experten erklären, dass 2025 mehr als ein Drittel der Menschen, die Mobilgeräte nutzen, per QR-Code bezahlen werden. Die Methode ist nicht neu, aber Unternehmen entwickeln stets neue Möglichkeiten, um QR-Codes einzusetzen. 2023 könnte sogar ihr bisher erfolgreichstes Jahr werden.
3. „Buy now, pay later“ bleibt – und verändert sich
Lösungen für „Buy now, pay later“ sind beliebt und helfen in wirtschaftlich schwierigen Situationen über Engpässe hinweg. Das heißt: Mehr Unternehmen sollten BNPL-Methoden anbieten, um Umsatzrückgänge zu vermeiden.
Lucie Gimon, Partnerships Manager Lead bei Klarna, geht davon aus, dass sie in den kommenden Jahren sogar noch beliebter werden. „2023 werden wir einen Generationswechsel erleben: weg von Kreditkarten und hin zu gesünderen, zinslosen, kurzfristigen und für ganz bestimmte Einkäufe einsetzbaren Kreditformen“, meint sie. „Tatsächlich besteht die Erwartung, dass das weltweite Marktvolumen für ‚buy now, pay later‘ bis 2028 auf über 20 Milliarden Euro wachsen wird.“

2023 könnte aber auch das Jahr sein, in dem die Behörden – bei zunehmender Verbreitung – den Schutz der Verbraucher vor Schulden stärker in den Fokus nehmen. „Einige Anbieter werden daher feststellen, dass ihre Preisstruktur dem Druck des Wirtschaftsabschwungs nicht standhält und ihre Gebühren anheben“, meint Ken Serdons, CCO von Mollie. „Mit zunehmenden Zahlungsausfällen werden mehr BNPL-Anwendungen auf Ablehnung stoßen.“
Die Entwicklung genau vorherzusagen ist schwierig, aber Ende 2023 könnte BNPL anders aussehen als heute.
4. Zahlungen vor Ort einfach wie nie mit SoftPoS
PoS-Geräte im Kassenbereich gibt es schon genauso lange wie die Probleme, die Unternehmen damit haben: hohe Kosten, Verbindungsschwierigkeiten und Hardwareprobleme. Die Firmen möchten mobiler werden, schneller wachsen und die Kosten in Verbindung mit PoS-Geräten verringern, daher ist der Markt reif für grundlegende Veränderungen.
Hier kommen Lösungen für Software-PoS (SoftPoS) ins Spiel.
Damit können alle mobilen Geräte als sicheres PoS-System verwendet werden. Unternehmen können so Zahlungen per Karte oder Wallet direkt auf einem Smartphone oder Tablet akzeptieren. Ohne zusätzliche Geräte anzuschaffen, haben sie alles, was PoS-Geräten bisher fehlt: Sie sind mobiler, können schneller mehr Geräte einsetzen und sparen Kosten.
2023 wird vermutlich das Jahr, in dem mehr Unternehmen, vor allem KMU, SoftPoS für eine bessere Zahlungsinfrastruktur einsetzen und agiler werden als je zuvor.
5. Hochgelobte neue Technologien könnten im Mainstream ankommen
Das Metaverse und Blockchain-Technologien scheinen schon ewig im Trend zu liegen. Aber könnte 2023 das Jahr sein, in dem wir diese neuen Technologien auch im Mainstream sehen? Falls ja – wie wird sich der Zahlungsverkehr dadurch ändern?

Für Jürgen Schübel, Head of Merchant and Acceptance Development für Mitteleuropa bei Visa, sind die Möglichkeiten endlos. „Wir können es kaum erwarten, den Einfluss des Metaverse und der Blockchain-Technologie auf E-Commerce-Zahlungen zu sehen“, meint er. „Das Metaverse könnte sich zu einem großen zusätzlichen Vertriebskanal entwickeln, bei dem Unternehmen traditionelle Zahlungen in der virtuellen Welt anbieten. Auch die Akzeptanz der Blockchain und anderer neuer Technologien für neue Arten von Zahlungen und Interaktionen werden wir zu sehen bekommen.“
6. Lokalisierung ist wichtiger denn je
In fast allen Tipp-Artikeln zu Trends 2023 finden Sie den gleichen Hinweis: Lokalisierung ist für eine höhere Conversion-Rate in jedem Markt von entscheidender Bedeutung. Unsere eigenen Recherchen zeigen, wie wichtig dies für das Einkaufserlebnis ist. 87 % der Verbraucher finden es „wichtig“, dass Einzelhändler ihnen ihre bevorzugten Zahlungsmethoden anbieten und fast die Hälfte (47 %) bezeichnet diesen Punkt als „sehr wichtig“.
Auf jeden Fall sollte der Zahlungsdialog in der richtigen Sprache angezeigt werden. Zudem hat jedes Land einen optimalen Zahlungsmix. Damit ist der Mix an Zahlungsmethoden gemeint, der die Kunden letztendlich zum finalen Kauf bringt. Künftig wird dieser Aspekt sogar noch wichtiger, da Unternehmen ihre Maßnahmen zur Individualisierung und Lokalisierung intensivieren.

Marcel van Oost, Gründer von a href="http://www.connectingthedotsinfin.tech/" target="_self">Connecting the Dots in Fintech, ist genau dieser Meinung: „2023 sollten Unternehmen mit einem Zahlungsdienstleister zusammenarbeiten, der ihnen den richtigen Zahlungsmix zur Verfügung stellt“, sagt er. „Im europäischen Markt bietet zum Beispiel Mollie mehrere lokale Zahlungsmethoden für jedes Land an und setzt sich dadurch von eher global orientierten Wettbewerbern ab.
Unternehmen sollten zur Maximierung der Conversion-Rate nicht einfach die kosteneffizientesten Zahlungsmethoden wählen, sondern darauf achten, diejenigen anzubieten, die ihre Kunden bevorzugen.“
7. B2B-Zahlungsoptionen im Wandel
Digitale Zahlungstrends im B2C-Geschäft entwickeln sich weiter; im B2B-Geschäft geht die Entwicklung blitzschnell. Im B2B-Bereich waren Zahlungen auf Rechnung jahrelang beliebt. Doch die digitale Rechnungsstellung konnte nicht immer Schritt halten, wenn Unternehmen vermehrt online arbeiten. Dann wurde sie komplex und zeitintensiv.
BNPL ist eine Zahlungsoption, die hier eine Lösung bietet. B2B-Unternehmen kommen so schnell an ihr Geld, vermeiden das Risiko von Zahlungsverzug oder -ausfall, verringern den Verwaltungsaufwand und sind vor allem für Kunden attraktiv, die die Flexibilität zu schätzen wissen.
Immer mehr Firmen bieten B2B-Sparten an und bestehende B2B-Unternehmen verfeinern ihr Onlineangebot, um von der zunehmenden Verbreitung des E-Commerce zu profitieren. Dabei werden BNPL-Zahlungen für die Steigerung der Conversion-Rate und für das Vertrauen von Kunden immer wichtiger.
8. Open Banking wird unser Zahlungsverhalten verändern
Seit der Einführung der PSD22020 war Open Banking, bei dem regulierte externe Finanzdienstleister auf Bankkonten von Verbrauchern zugreifen und sie steuern können, ein treibender Faktor für Innovationen bei Zahlungsdienstleistungen. Diese Innovationen ermöglichen oft eine bessere Kundenerfahrung.

Was wird uns Open Banking also im Zuge der fortschreitenden Technologieentwicklung im kommenden Jahr bringen? „Gebühren können gesenkt und Zahlungseingänge bei Unternehmen beschleunigt werden“, so Charlotte Wise, Director of International Open Banking Payments bei American Express. „Dies kann deren Finanzmanagement verbessern, sodass sie mit knappen Cashflows besser zurechtkommen. Für die Kunden werden Zahlungsvorgänge unkomplizierter und sie können ihren Kontostand sehen, um fundiertere Kaufentscheidungen zu treffen.“
Open Banking rückt immer stärker ins Bewusstsein und immer mehr Fintechs ergründen ihre Möglichkeiten. All dies könnte 2023 unser Zahlungsverhalten verändern.
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