1. Der Einfluss von KI wächst weiter
Noch beherrschen Roboter nicht die Welt, aber es lässt sich nicht abstreiten, dass künstliche Intelligenz (KI) einen festen Platz eingenommen hat. Zusammen mit anderen Industrien hat sich KI in der E-Commerce-Landschaft schnell an die Spitze gekämpft und die Art, wie Unternehmen mit ihren Kunden interagieren und online auftreten, fundamental verändert.
Dass Marken KI nutzen, um Content wie Bilder und Beschreibungen von Produkten zu generieren, ist natürlich nichts Neues. Dieses Jahr aber setzen immer mehr Unternehmen KI für komplexere Businesszwecke ein. Dazu gehören beispielweise die Analyse und Vorhersage von Kundenverhalten, das Verfeinern von Marketingstrategien und die Optimierung von Betriebsabläufen.
Astrid Smit, Product Development Manager bei Klarna, ist sogar der Meinung, dass KI den E-Commerce dieses Jahr revolutionieren könnte. Smit sagt: „2024 werden mehr Unternehmen KI einsetzen, um individuelle Präferenzen zu verstehen, Verhalten vorherzusagen und maßgeschneiderte Empfehlungen zu geben und so ein spannenderes und effizienteres Shoppingerlebnis zu schaffen.
Schon bald könnten die Erwartungen von Kunden an hochindividualisierte und automatisierte Shoppingerlebnisse weitere Entwicklungen im Bereich KI und Personalisierung antreiben. Denkbar wären sogar KI-betriebene Shoppingassistenten, die für den Kunden Kaufentscheidungen basierend auf seinen Vorlieben und vergangenem Verhalten treffen.
2. AR-Shoppingerlebnisse sind auf dem Vormarsch
Onlineshopping-Erlebnisse werden zwar immer nahtloser, haben aber noch immer ein Manko: Kunden können das Produkt nicht anfassen und ausprobieren, bevor sie es kaufen.
Hier kann Augmented Reality (AR) helfen. Damit können Kunden Produkte vor dem Kauf in ihrer realen Umgebung visualisieren, was ein immersives und interaktives Shoppingerlebnis ermöglicht. Egal ob Kunden virtuell Kleidung anprobieren, ein Möbelstück schon einmal in ihrem Wohnzimmer betrachten oder Kosmetik testen – AR-Shoppingerlebnisse können dazu beitragen, dass sie ein Produkt mit mehr Überzeugung kaufen.
Laut einem globalen Webindex-Bericht sind 60 % aller Kunden an AR-Shoppingerlebnissen interessiert. Wenn Sie ein solches Erlebnis anbieten, können Sie also Ihre Kunden begeistern, Ihre Verkäufe steigern und die Rückgaberaten reduzieren.
3. Die Sprachsuche boomt
Eine weitere Auswirkung der sich wandelnden Technologielandschaft ist die Art, wie Verbraucher Produkte entdecken. Der Aufstieg smarter Geräte mit Sprachunterstützung läutet eine neue Ära des E-Commerce ein, in der Verbraucher per sprachaktivierter Suche schnell das Produkt kaufen können, das sie brauchen. In einer aktuellen Umfrage unter 1.000 Onlinekäufern gaben 47 % an, einen sprachaktivierten virtuellen Assistenten für ihre Einkäufe zu nutzen.
2024 können Unternehmen die Technologie der Sprachsuche nutzen, um Kunden ein intuitiveres und personalisiertes Shoppingerlebnis zu bieten. Mit einem Sprachassistenten müssen Kunden nicht mehr physisch mit einem Gerät interagieren, was den Prozess natürlicher macht: Die Kunden brauchen ihren Wunsch nur auszusprechen, um einen Kauf abzuschließen.
Außerdem lernen Sprachassistenten wie Siri, Google Assistant und Alexa aus dem Verhalten der Kunden und bieten maßgeschneiderte Suchergebnisse und Empfehlungen an.
Wenn sich der aktuelle Trend fortsetzt, werden mehr und mehr Kunden Sprachkommandos nutzen, um Produkte zu entdecken und zu kaufen, sich zu informieren und sich für neue Dienste anzumelden. Ist jetzt also der perfekte Zeitpunkt, um die Optimierung der Sprachsuche in Ihre Marketingstrategie einzubinden? Auf jeden Fall liegt dieser Zeitpunkt nicht fern.
4. Die Grenzen zwischen Social Media und E-Commerce verschwimmen weiter
Social Commerce, die Mischung aus Social Media und Online-Shopping, kommt 2024 weiter in Fahrt. Sie wächst sogar noch schneller als der traditionelle E-Commerce: Deloitte schätzt, dass die globalen Umsätze jährlich um 18 % wachen und 2025 etwa zwei Billionen US-Dollar erreicht haben werden.
Social Commerce macht Shoppingerlebnisse reibungsloser. So können Kunden einen Artikel direkt auf dem Instagram-Account Ihrer Marke kaufen, nachdem sie einen gesponserten Post oder die Empfehlung eines Influencers gesehen haben. Sie finden dort detaillierte Produktinformationen – inklusive Bildern und Kundenrezensionen – und können den Kauf tätigen, alles auf derselben Plattform.
Indem Sie ein reibungsloses Shoppingerlebnis inklusive Rezensionen von Kunden und Influencern in den sozialen Medien ermöglichen, ziehen Sie neue Kunden an, erzielen höhere Umsätze und steigern die Bekanntheit und das Vertrauen in Ihre Marke.
5. Personalisierung wird jetzt noch persönlicher
Personalisierung ist schon lange ein Grundpfeiler erfolgreicher E-Commerce-Strategien. Das Zielpublikum nach traditionellen demographischen Merkmalen wie Alter oder Geschlecht festzulegen gehört dagegen der Vergangenheit an!
Technologische Fortschritte definieren Personalisierung neu, vor allem mithilfe von KI und maschinellem Lernen. Nun können auch kleine Unternehmen durch fortschrittliche Datenerhebung und -analyse jeden Aspekt des Kundenerlebnisses rundum personalisieren.
Mit raffinierten Technologien können Sie das Verhalten, die Vorlieben und die Kaufhistorie Ihrer Kunden analysieren, um das Shoppingerlebnis ganz auf sie zuzuschneiden. Sie ermöglichen es Ihnen, die Shopping-Feeds Ihrer Kunden dynamisch anzupassen und ihnen Produktempfehlungen zu geben, die ihren Vorlieben entsprechen. Dadurch entsteht ein echtes personalisiertes Erlebnis.
Um ein solches Erlebnis zu erschaffen, müssen Unternehmen sich zuallererst auf den Kunden fokussieren, ist Benjamin Giswold, CEO von 247 Commerce, überzeugt.
Er sagt: „Der Kunde muss im Mittelpunkt aller Ihrer Abläufe stehen. Sie müssen seine Bedürfnisse, Vorlieben und Abneigungen verstehen und Strategien definieren, die alle diese Punkte im gesamten Kundenerlebnis ansprechen.
Daten sind essentiell dafür, Ihre Kunden zu verstehen und ihr Erlebnis zu optimieren. Tools wie Adobe Analytics und Google Analytics liefern wertvolle Einblicke in Kundeninteraktionen, mit denen Sie Verbesserungspotenziale identifizieren und fundierte Entscheidungen treffen können.“
Mit diesem neuen Level an Personalisierung können Sie die Zufriedenheit Ihrer Kunden und Ihre Bindung zu Ihrem Unternehmen erhöhen. Das sorgt für weniger zurückgelassene Warenkörbe, eine gesteigerte Conversion-Rate und mehr Markenloyalität.
6. Nachhaltigkeit und Ethik bleiben ein wichtiger Faktor beim Einkauf
2024 sollte es niemanden mehr überraschen, dass Verbraucher nachhaltigere und ethisch motiviertere Kaufentscheidungen treffen. Laut Financial Times machen sich 64 % der Verbraucher weltweit Gedanken über Nachhaltigkeit. Ein Nachhaltigkeitsbewusstsein zeichnet heutzutage nicht mehr nur eine bestimmte Kundengruppe aus. Stattdessen berücksichtigt eine wachsende Zahl an Verbrauchern beim Einkauf Nachhaltigkeit und ethische Verantwortung, unabhängig von Alter, Geschlecht und anderen Merkmalen.
Mit dem wachsenden Interesse an Nachhaltigkeit, sagt Gary Trojanowski, Gründer und CEO von W3lead und LE-1.STORE, erweitern Kunden ihr Wissen über nachhaltiges Handeln. Das wiederum treibt Unternehmen an, ihre Bemühungen offener und transparenter zu kommunizieren.
„Die Kunden entwickeln ein erhöhtes Bewusstsein für Umweltprobleme und möchten mit nachhaltigen Produkten ihre Auswirkungen auf den Planeten reduzieren“, sagt Gary. „Außerdem sind sie argwöhnischer gegenüber Greenwashing und erwarten, dass Unternehmen ihr nachhaltiges Engagement ernst nehmen.“
Unternehmen reagieren auf dieses erhöhte Bewusstsein, indem sie nachhaltige Initiativen priorisieren, umweltfreundliche Produkte anbieten und transparente Lieferketten einführen. Ob Sie nun Verpackungsmüll und CO2 reduzieren oder Fairtrade und ethisch produzierte Materialien unterstützen – mit Nachhaltigkeit können Sie sich von der Masse abheben, sozial verantwortungsvolle Kunden anwerben und sich langfristige Markenloyalität sichern.